Der Begriff „Urschokolade“ bezieht sich auf die ursprüngliche Form der Schokolade, wie sie von den indigenen Völkern Mittelamerikas, insbesondere den Maya und Azteken, vor der europäischen Kolonialisierung hergestellt und konsumiert wurde. Im Gegensatz zur heutigen Schokolade handelte es sich bei der Urschokolade nicht um einen Feststoff, sondern um ein Getränk aus Kakaobohnen, das kalt oder warm genossen wurde.
Die Urschokolade, in der Sprache der Azteken „Xocolatl“ genannt (von xoco „bitter“ und atl „Wasser“), war ein ungesüßtes, oft mit Gewürzen und Chili versetztes Getränk. Dieser Begriff ist sprachlich der Ursprung unseres heutigen Wortes „Schokolade“ [1].
Anders als moderne Schokolade war die Urschokolade:
- Ein flüssiges Getränk, keine feste Süßigkeit
- Ungesüßt und bitter im Geschmack
- Oft mit Chili und anderen Gewürzen verfeinert
- Ein Luxusgut, das hauptsächlich von der Elite konsumiert wurde
- Teil von religiösen Zeremonien und kulturellen Ritualen
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- URSPRUNG DES KAKAO: Kakao ist das, was Linnaeus als Theobroma, abgeleitet von Theos „Gott“ und Broma „Nahrung“, also als die Nahrung der Götter bezeichnete. Der Kakao ist ein tropischer Baum, dessen natürlicher Lebensraum in der unteren Schicht des Regenwalds liegt. Ihr idealer Lebensraum liegt in den tropischen Wäldern, wo das ganze Jahr über ein konstantes Klima mit reichlichem Niederschlag herrscht.
- EIGENSCHAFTEN DES KAKAOS: Der Kakao hat einen hohen Ballaststoffgehalt und gleichzeitig einen niedrigen Zucker- und Salzgehalt. Der Kakao ist eine Quelle für Magnesium, die zur elektrolytischen Balance und zum normalen Energiestoffwechsel beiträgt. Er ist auch Quelle für Kalium, das zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks beiträgt. Darüber hinaus ist der Kakao ebenso eine Quelle für Eisen, das zur normalen kognitiven Funktion und der Stärkung des Immunsystems beiträgt.
- BIOLOGISCH ZERTIFIZIERT UND VEGAN: pur und organisch. Das Produkt ist frei von Pestiziden oder unnatürlichen chemischen Düngemitteln, die für Körper und Gesundheit nicht förderlich sind. Der Kakao wurde in tropischen Regionen produziert und als Bioprodukt durch die Kontrollstellen des Landwirtschaftsministeriums zertifiziert.
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Historischer Ursprung
Die ersten Kakaokonsumenten
Die Geschichte der Schokolade beginnt vor etwa 4.000 Jahren in Mittelamerika. Die 4.000-jährige Geschichte der Schokolade begann im alten Mittelamerika, im Gebiet des heutigen Mexiko. Dort wurde die erste Kakaopflanze entdeckt [2].
Die Olmeken (1500 bis 400 v. Chr.) gelten als die ersten „Schokoladen-Connaisseure“. Sie lebten im Gebiet des Golfs von Mexiko und hinterließen Spuren von Theobromin, einem in Kakao enthaltenen Stimulans, in Gefäßen aus dieser Zeit. Die Olmeken waren vermutlich die Ersten, die aus Kakaobohnen ein Getränk herstellten und es während Ritualen konsumierten oder als Medizin verwendeten [3].
Der Ursprung des wildwachsenden Kakaos wird in Südamerika vermutet, wobei das Hochland von Ecuador als Ausgangspunkt für den frühen Handel gilt. Erst später verbreitete sich der Kakaobaum in Mittelamerika [4].
Kakaoverbreitung
Kakao benötigt ein warmes und feuchtes Klima, um optimal zu wachsen. Diese Bedingungen sind in den tropischen Gebieten entlang des Äquators vorzufinden, was erklärt, warum sich der Kakaoanbau zunächst auf bestimmte Regionen in Süd- und Mittelamerika konzentrierte [5].
Der Kakaokonsum lässt sich bis ins Jahr 1500 v. Chr. zurückverfolgen. Obwohl die Azteken und Mayas in ganz Lateinamerika lebten, gilt Guatemala als Geburtsort der Schokolade, da sich hier Tikal, die Hauptstadt der Maya-Zivilisation, befand [6].
Die Urschokolade der Maya und Azteken
Die Bedeutung des Kakaos bei den Maya
Bei den Maya hatte Kakao einen besonders hohen Stellenwert. Von den Maya existieren neben Wandzeichnungen und erhaltenen Schriften auch noch Gefäße, die zur Einnahme von Kakao benutzt wurden. Oft wurden solche Gefäße den Verstorbenen als Grabbeilage mitgegeben, was die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Kakaos unterstreicht [7].
Die Schokolade der Maya unterschied sich stark von der heutigen Form. Sie wurde als Getränk konsumiert und nicht in fester Form. Kakao wurde auch als Gewürz bei der Zubereitung von festen Speisen verwendet. Die Maya bereiteten das Getränk mit verschiedenen – aus heutiger Sicht – ungewöhnlichen Gewürzmischungen zu, etwa mit Chilipfeffer [7].
Ein wichtiges Detail: Der Kakao wurde in der Regel nicht gesüßt wie heute üblich und hatte daher einen eher bitteren, herben Geschmack. Die Maya schätzten besonders den Schaum auf der Schokolade. Diesen erzeugten sie, indem sie die Schokolade von einem Gefäß in ein anderes gossen – eine Technik, die auf Gefäßen aus dem Maya-Spätklassikum (ca. 750 n. Chr.) dargestellt ist [7].
Kakao war bei den Maya kein Massenprodukt, sondern blieb dem Adel vorbehalten. Die hohe Bedeutung des Kakaos wird auch dadurch deutlich, dass Kakaobohnen als Zahlungsmittel verwendet wurden [7].
Einige Maya-Stämme betrieben regen Handel mit Kakaobohnen, nicht nur untereinander, sondern auch mit Nachbarreichen. Besonders die Chontal-Maya (auch Putún genannt) waren dank ihrer ergiebigen Anbaugebiete im Osten der Region Tobasco zu Reichtum gelangt [7].
Die Rolle des Kakaos bei den Azteken
Die Schokolade hatte bei den Azteken einen sehr hohen Stellenwert. Der Genuss blieb dem Königshaus, dem Adel und hohen Würdenträgern, sowie den Fernhandelskaufleuten und Kriegern vorbehalten [8].
Auch bei den Azteken diente der Kakao nicht nur als Genussmittel, sondern wurde als Zahlungsmittel verwendet. Während der genaue Wert einer Kakaobohne zur Zeit des Aztekenreiches nicht mehr bekannt ist, bestand die Währung der Kakaobohnen auch unter spanischer Herrschaft fort. Eine Preisliste aus dem Jahre 1545 gibt Einblick in den relativen Wert: Ein Truthahn hatte einen Wert von 200 Kakaobohnen, ein Hase oder Waldkaninchen war je 100 Kakaobohnen wert, während eine große Tomate dem Wert einer Kakaobohne entsprach [8].
Interessanterweise wurden Kakaobohnen auch „gefälscht“. Man ließ sie zum Beispiel in Wasser aufquellen oder gab den Bohnen künstlich eine aschgraue oder fahlrote Farbe, die Farbe der edelsten Kakaosorten [8].
Die Azteken verfügten nicht über eigene Kakao-Anbaugebiete. Der Kakao konnte nur über Abgaben und Handel ins Land gebracht werden. Dabei spielten die „pochteca“, die Fernhandelskaufleute, eine wichtige Rolle. Sie trieben regen Handel mit den Maya in der Chontalpa-Region, wo eines der Hauptanbauzentren und mit Xicallanco eine der wichtigsten Handelsstädte lag [8].
Ein weiteres für seine großen Erträge und gute Qualität bekanntes Gebiet war Xoconochco (heute Soconusco) an der pazifischen Küste im Grenzbereich zwischen Mexiko und Guatemala. Dieses Gebiet war den Azteken so wichtig, dass ihr Herrscher Ahuitzolts (1486-1502) es eroberte, um die Versorgung mit Kakao durch Abgaben und Tribute sicherzustellen [8].
In der Hauptstadt Tenochtitlán umfassten die kaiserlichen Lager laut dem spanischen Chronisten Francisco Cervantes de Salazar etwa 40.000 Traglasten Kakaobohnen, was 960 Tonnen Kakaobohnen entsprochen hätte [8].
Kulturelle und religiöse Bedeutung
Für die Maya und Azteken hatte Kakao eine tiefe kulturelle und religiöse Bedeutung. Die Azteken glaubten, der Kakaobaum sei göttlichen Ursprungs und galt als Brücke zwischen Himmel und Erde. Menschen, die als Opfer dargebracht wurden, um die Götter zu besänftigen, wurden durch den Verzehr von Schokolade gesegnet [9].
In der Maya-Mythologie spielte Kakao ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Schöpfungsgeschichte der Maya erzählt, dass der Mensch aus einer Mischung des göttlichen Blutes der Götter und Kakaofrüchten entstand. Kakao war also Teil der Geburt der Menschheit, doch der Kakaobaum, der in schattigen Gebieten wächst, wurde auch mit dem Tod in Verbindung gebracht [10].
Bei den Maya wurde Schokolade oft bei Zeremonien verwendet, und die Azteken zelebrierten Kakao als Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens [11].
Zubereitung und Rezepte
Traditionelle Zubereitung bei Maya und Azteken
Die Azteken bevorzugten ebenso wie die Maya ein schaumartiges Kakaogetränk. Um den Schaum zu erzeugen, wurde der Kakao aus einer gewissen Höhe in ein zweites Gefäß gegossen, wie es auf Aquarellzeichnungen aus dem späten 16. Jahrhundert dargestellt ist. Die in der Literatur oft genannten Holzquirle zum Erzeugen des Schaums kamen erst nach der Eroberung durch die Spanier auf [12].
Ein wichtiger Unterschied zwischen Maya und Azteken: Während die Maya ihre Schokolade oft heiß tranken, bevorzugten die Azteken kalte Schokolade [12].
Der spanische Mönch Fray Bernandino de Sahagún, der die Azteken ausführlich über ihre Gewohnheiten befragte, überlieferte die Arbeitschritte zur Herstellung von Schokolade:
„Sie mahlt den Kakao [die Bohnen]; sie zerstampft, bricht und zerkleinert sie zu Pulver. Sie sortiert sie aus, verliest und trennt sie. Sie durchtränkt sie, durchfeuchtet sie, weicht sie ein. Sie fügt sparsam, zurückhaltend Wasser hinzu; sie reichert es mit Kohlensäure an, filtert es, siebt es, schüttet es hin und her, bringt es zum Sprudeln; sie lässt es eine Krone bilden, stellt Schaum her; sie entfernt die Krone, lässt es dickflüssig werden und trocknen, gießt Wasser dazu, rührt Wasser hinein.“ [12]
Zutaten und Gewürze
Einfachen Schokoladengetränken wurden gemahlener Mais und andere gemahlene Körner (z.B. Samenkörner des Woll- oder Seidenbaumwollbaums) zugegeben. Überall in Mittelamerika war die Zugabe von zerriebenem Chili sehr beliebt. Die mit Honig gesüßte Honigschokolade dürfte unserer heutigen Schokolade am nächsten kommen, auch die Zugabe von Vanille ist bis heute üblich [12].
Die Azteken verwendeten darüber hinaus eine Vielzahl von Gewürzen und Zutaten:
- Achiote (Annatto)
- Verschiedene Blumen (getrocknet und gemahlen)
- Das Blütenblatt der „Cymbopetalum penduliflorum“
- Die Blüten des „Chiranthodendron pentadactylon“
- Eine „Faserblume“ genannte Pflanze aus der Gattung der Pfeffergewächse
- „Magnolia mexicana“ und „Magnolia dealbata“
- Piment (Pimienta dioica)
- Samenkerne der Sapotillfrucht (Pouteria sapota) [12]
Diese Aufzählung ist nicht abschließend, sondern gibt nur eine ungefähre Vorstellung von der Vielfalt der Schokoladenzubereitung bei den Azteken.
Entwicklung zur modernen Schokolade
Die spanischen Eroberer brachten die Schokolade im 16. Jahrhundert nach Europa. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus Wasser, Kakaobohnen und Gewürzen [13]. In Europa wurde der bittere Geschmack durch die Zugabe von Zucker gemildert, was die Schokolade zu einem beliebten Getränk am spanischen Hof machte.
Die Entwicklung von flüssiger zu fester Schokolade erfolgte erst im 19. Jahrhundert. 1828 erfand der niederländische Chemiker Coenraad Johannes van Houten eine Presse, mit der man Kakaobutter vom Kakaopulver trennen konnte. Dies war ein entscheidender Schritt zur Herstellung fester Schokolade. 1847 stellte die britische Firma J.S. Fry & Sons die erste Tafelschokolade her, indem sie Kakaobutter wieder mit Kakaomasse und Zucker vermischte [14].
1876 entwickelte der Schweizer Daniel Peter die Milchschokolade, indem er Kondensmilch zur Schokoladenmasse hinzufügte. Dies war der Beginn der modernen Schokoladenherstellung, wie wir sie heute kennen [14].
Gesetzliche Definitionen von Kakaoerzeugnissen
In Deutschland und der EU sind Kakao- und Schokoladenerzeugnisse durch die Kakaoverordnung (KakaoV) geregelt. Diese Verordnung setzt die Richtlinie 2000/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juni 2000 in deutsches Recht um und definiert präzise, welche Anforderungen Produkte erfüllen müssen, um als Schokolade, Milchschokolade, weiße Schokolade usw. bezeichnet werden zu dürfen [15].
Die wichtigsten Definitionen laut Kakaoverordnung:
- Kakaobutter: Das aus Kakaobohnen oder Teilen von Kakaobohnen gewonnene Fett mit bestimmten chemischen Eigenschaften (Gehalt an freien Fettsäuren und unverseifbaren Stoffen) [15].
- Kakaopulver/Kakao: Erzeugnisse aus zu Pulver verarbeiteten, gereinigten, geschälten und gerösteten Kakaobohnen, die mindestens 20 Prozent Kakaobutter, auf das Gewicht der Trockenmasse bezogen, und höchstens 9 Prozent Wasser enthalten [15].
- Schokolade: Erzeugnis aus Kakaoerzeugnissen und Zuckerarten, das mindestens 35 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse, davon mindestens 18 Prozent Kakaobutter und mindestens 14 Prozent fettfreie Kakaotrockenmasse, enthält [15].
- Milchschokolade: Erzeugnis aus Kakaoerzeugnissen, Zuckerarten und Milch bzw. Milcherzeugnissen, das mindestens 25 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse, mindestens 14 Prozent Milchtrockenmasse, mindestens 2,5 Prozent fettfreie Kakaotrockenmasse, mindestens 3,5 Prozent Milchfett enthält und einen Gesamtfettgehalt aus Kakaobutter und Milchfett von mindestens 25 Prozent aufweist [15].
- Weiße Schokolade: Erzeugnis aus Kakaobutter, Milch oder Milcherzeugnissen und Zuckerarten, das mindestens 20 Prozent Kakaobutter und mindestens 14 Prozent Milchtrockenmasse aus teilweise oder vollständig dehydratisierter Vollmilch, teil- oder vollentrahmter Milch, teilweise oder vollständig dehydratisiert, Sahne, teilweise oder vollständig dehydratisierter Sahne, Butter oder Milchfett, davon mindestens 3,5 Prozent Milchfett, enthält [15].
Für höherwertige Schokoladen gelten strengere Anforderungen: Schokolade darf als Qualitätsschokolade bezeichnet werden, wenn sie mindestens 43 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse, davon mindestens 26 Prozent Kakaobutter enthält [15].
Kakaoart/Bezeichnung | Ursprungsregion | Mindestanteil Kakaotrockenmasse laut Gesetz | Typische Zutaten | Besonderheiten | Kakaotrockenmasse (%) | Kakao-Kategorie |
---|---|---|---|---|---|---|
Schokolade | Verarbeitung weltweit | Min. 35% Gesamtkakaotrockenmasse (davon min. 18% Kakaobutter und min. 14% fettfreie Kakaotrockenmasse) | Kakaoerzeugnisse, Zucker | Bei höherwertigen Qualitätsschokoladen min. 43% Gesamtkakaotrockenmasse (davon min. 26% Kakaobutter) | 35.0 | Pur |
Chocolate a la taza | Spanische Tradition | Min. 35% Gesamtkakaotrockenmasse (davon min. 18% Kakaobutter und min. 14% fettfreie Kakaotrockenmasse) | Kakaoerzeugnisse, Zucker, Mehl oder Stärke | Max. 8% Mehl oder Stärke, dickflüssiges Trinkschokoladenprodukt | 35.0 | Pur |
Schokoladenkuvertüre | Verarbeitung weltweit | Min. 35% Gesamtkakaotrockenmasse (davon min. 31% Kakaobutter und min. 2,5% fettfreie Kakaotrockenmasse) | Kakaoerzeugnisse, Zucker | Hoher Fettgehalt ermöglicht bessere Verarbeitung bei Konditorwaren | 35.0 | Pur |
Milchschokolade | Verarbeitung weltweit | Min. 25% Gesamtkakaotrockenmasse, min. 14% Milchtrockenmasse, min. 2,5% fettfreie Kakaotrockenmasse | Kakaoerzeugnisse, Zucker, Milch/Milcherzeugnisse | Min. 3,5% Milchfett, Gesamtfettgehalt aus Kakaobutter und Milchfett min. 25% | 25.0 | Mittel |
Kakaopulver/Kakao | Verarbeitung weltweit | Min. 20% Kakaobutter (bezogen auf Trockenmasse) | Gemahlene, gereinigte, geschälte und geröstete Kakaobohnen | Max. 9% Wasser, Grundlage für viele Kakaogetränke und Backwaren | 20.0 | Mittel |
Weiße Schokolade | Verarbeitung weltweit | Min. 20% Kakaobutter, min. 14% Milchtrockenmasse | Kakaobutter, Milch/Milcherzeugnisse, Zucker | Min. 3,5% Milchfett, enthält keine dunklen Kakaobestandteile | 20.0 | Mittel |
Xocolatl (Urschokolade der Maya/Azteken) | Mittelamerika (heutiges Mexiko, Guatemala) | Keine gesetzliche Regelung | Kakaobohnen, Wasser, Chili, Gewürze, teilweise Mais | Kaltes oder heißes Getränk, ungesüßt, bitter, schaumig, galt als Getränk der Götter und war dem Adel vorbehalten | Niedrig |
Kakaoproduktion heute
Vom Kakaobaum zur Schokolade
Die moderne Schokoladenherstellung beginnt mit der Ernte der Kakaofrüchte. Nach der Ernte werden die Früchte geöffnet und die Kakaobohnen samt Fruchtfleisch entnommen. Diese durchlaufen einen Fermentationsprozess, der für die Aromaentwicklung entscheidend ist. Nach der Fermentation werden die Bohnen getrocknet, gereinigt, geröstet und zu Kakaomasse verarbeitet [16].
Für die Herstellung von Schokolade wird die Kakaomasse mit Kakaobutter, Zucker und weiteren Zutaten gemischt. Durch das Conchieren, ein langwieriger Rührprozess, erhält die Schokolade ihre feine Textur. Anschließend wird die Schokolade temperiert, in Formen gegossen und gekühlt [16].
Weltweite Produktion
Die größten Kakaoanbaugebiete liegen heute in Westafrika, insbesondere in der Elfenbeinküste und Ghana, die zusammen etwa 70% der weltweiten Kakaoproduktion ausmachen. Weitere wichtige Anbauländer sind Indonesien, Nigeria, Kamerun, Brasilien und Ecuador [17].
Deutschland verarbeitet etwa ein Zehntel der weltweiten Kakaoernte, was die Bedeutung des deutschen Marktes für die globale Kakaowirtschaft unterstreicht [17].
Nachhaltiger Kakaoanbau und Zertifizierungen
Herausforderungen im Kakaoanbau
Der Kakaoanbau, insbesondere in Westafrika, steht vor zahlreichen Herausforderungen. Die strukturellen Begebenheiten im Kakaoanbau sind einzigartig: Der überwiegende Anteil der Erzeuger bewirtschaftet verhältnismäßig kleine Flächen von zwei bis sieben Hektar, deren Ertrag die wirtschaftliche Grundlage der Ernährung der bis zu achtköpfigen Familien dienen muss [18].
Weitere Probleme sind:
- Veraltete Baumbestände
- Fehlendes Fachwissen zur Bewirtschaftung von Farmen
- Mangelnde Kenntnisse im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
- Teilweise fehlende Infrastruktur
- Auswirkungen des Klimawandels auf die Erträge [18]
Die Zunahme extremer Wetterereignisse macht einige Regionen immer weniger geeignet für den Anbau von Kakao. Dürren, Überschwemmungen, starke Temperaturschwankungen und das Auftreten neuer Schädlinge und Krankheiten können sowohl den Ertrag als auch die Qualität des Kakaos beeinträchtigen [19].
Nachhaltigkeitsinitiativen und Zertifizierungen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gibt es verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen und Zertifizierungen. Der Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos in Deutschland ist von 3 Prozent im Jahr 2011 auf 81 Prozent in 2022 gestiegen [18].
Wichtige Zertifizierungen im Kakaobereich sind:
- Fairtrade: Fairtrade ist eine globale Bewegung zur Förderung des fairen Handels. Fairtrade-zertifizierter Kakao garantiert Mindestpreise für die Produzenten sowie festgelegte Fairtrade-Sozialprämien. Auch der Schutz der Umwelt und des Klimas spielen eine wichtige Rolle. Verbraucher erkennen Fairtrade-zertifizierte Produkte am blau-grünen Siegel [20].
- Rainforest Alliance: Das Kakao-Zertifizierungsprogramm der Rainforest Alliance ist die weltweit größte Initiative zur Förderung nachhaltigen Kakaoanbaus. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltig gesicherten Lebensbedingungen, sozial verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln und werteorientiertem Verbraucherverhalten [21].
- UTZ (jetzt Teil der Rainforest Alliance): UTZ-zertifizierte Kakao-, Kaffee- und Teeprodukte stehen für nachhaltigeren Anbau und bessere Chancen für Landwirte, ihre Familien und unseren Planeten [22].
Diese Zertifizierungen setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Bio-Labels verbieten zum Beispiel komplett den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Insektiziden, während andere Zertifikate und Initiativen „Integrierten Pflanzenschutz“ erlauben und den Einsatz bestimmter chemischer Pflanzenschutzmittel zulassen, sofern ihr Einsatz unumgänglich ist [18].
Quellen
- Rainforest Alliance. „UTZ Zertifizierung.“ https://www.rainforest-alliance.org/de/utz/
- Try Foods. „Xocolatl: Heiliges Getränk der Mayas und Azteken.“ https://www.tryfoods.de/blogs/blog/xocolatl-heiliges-getrank-der-mayas-und-azteken
- Magnum ice cream. „Die Geschichte der Schokolade.“ https://www.magnumicecream.com/at/stories/food/die-geschichte-der-schokolade.html
- Theyo. „Die Geschichte der Schokolade.“ https://www.theyo.de/blogs/theyorie/geschichte-der-schokolade
- Regenwald Schützen. „Die Geschichte der Schokolade – interaktive Timeline – 2018.“ https://www.regenwald-schuetzen.org/handeln/nachhaltige-ernaehrung/kakao-und-schokolade/geschichte-der-schokolade
- Kakaoplattform. „Klima, Wald und Agroforstwirtschaft.“ https://www.kakaoplattform.ch/de/ueber-uns/unsere-ziele/klima-wald-und-agroforstwirtschaft
- Maya-Schokolade: Die Geburt und Erfindung der Schokolade. https://translate.google.com/translate?u=https://www.spanish.academy/blog/guatemala-birthplace-chocolate/
- Theobroma Cacao Magazin. „Geschichte: Schokolade bei den Maya.“ https://www.theobroma-cacao.de/wissen/geschichte/1500vchr-bis-1492nchr/schokolade-bei-den-maya
- Theobroma-Cacao.de. „Azteken und Schokolade.“ https://www.theobroma-cacao.de/wissen/geschichte/1500vchr-bis-1492nchr/azteken-und-schokolade
- MarieBelle. „Die frühen Ursprünge der Schokolade unter der Herrschaft der Azteken.“ https://translate.google.com/translate?u=https://mariebelle.com/blogs/blog/early-origins-of-chocolate-under-aztec-rule
- Chocopedia. „Geschenk der Götter: Schokolade im Aztekenreich.“ https://translate.google.com/translate?u=https://cocoarunners.com/chocopedia/gift-of-the-gods-chocolate-in-the-aztec-empire/
- NOMO CHOC. „Wer hat die Schokolade erfunden?“ https://nomochoc.de/blogs/schokowissen/wer-hat-schokolade-erfunden
- Theobroma-Cacao.de. „Schokoladenrezepte der Azteken.“ https://www.theobroma-cacao.de/wissen/rezepte-und-technik/historische-rezepte/azteken
- Wikipedia. „Schokolade.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Schokolade
- Planet Wissen. „Schokolade – Lebensmittel – Gesellschaft.“ https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/schokolade/index.html
- Bundesministerium der Justiz. „Verordnung über Kakao- und Schokoladenerzeugnisse (Kakaoverordnung).“ https://www.gesetze-im-internet.de/kakaov_2003/KakaoV_2003.pdf
- Schokoinfo.de. „Wie entsteht Schokolade.“ https://schokoinfo.de/schokotorial/wie-entsteht-schokolade/
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. „Einsatz für nachhaltigen Kakao.“ https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/nachhaltiger-konsum/kakao.html
- Schokoinfo.de. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Kakaoanbau.“ https://schokoinfo.de/nachhaltigkeit/
- Kakaoplattform. „Herausforderungen in der Kakaobranche.“ https://www.kakaoplattform.ch/de/ueber-kakao/herausforderungen-in-der-kakaobranche
- Schokoinfo.de. „Siegel und Zertifikate bei Kakao und Schokolade.“ https://schokoinfo.de/siegel-und-zertifikate/
- Rainforest Alliance. „Rainforest Alliance-zertifizierter Kakao.“ https://www.rainforest-alliance.org/de/einblicke/rainforest-alliance-certified-kakao/