Die Geschichte der Schokolade reicht weit zurück in die Vergangenheit und beginnt mit einem Getränk, das wir heute als Urschokolade bezeichnen. Dieses bitter-würzige Elixier war weit entfernt von der süßen Versuchung, die wir heute kennen, aber nicht weniger geschätzt.
Die Ursprünge der Urschokolade
Die Wiege der Schokolade liegt in Mesoamerika, wo die Olmeken bereits vor über 3000 Jahren Kakaobäume kultivierten. Von dort aus verbreitete sich die Nutzung der Kakaobohnen zu den Maya und Azteken. Diese frühen Zivilisationen verarbeiteten die Bohnen zu einem Getränk, das sie „xocolatl“ nannten – der Ursprung unseres Wortes „Schokolade“.
Die Urschokolade wurde folgendermaßen zubereitet:
- Rösten der Kakaobohnen
- Zermahlen der gerösteten Bohnen
- Vermischen des Kakaopulvers mit Wasser
- Aufschäumen durch Hin- und Hergießen zwischen zwei Gefäßen
- Würzen mit Chili, Vanille oder anderen Gewürzen
Dieses Getränk war weit entfernt von unserer heutigen süßen Schokolade. Es war bitter, scharf und wurde oft kalt getrunken. Der Anthropologe Michael Coe beschreibt es treffend:
„Für den europäischen Gaumen muss es eine schockierende Erfahrung gewesen sein – bitter, schaumig und oft gewürzt mit Annatto, Chili, Piment und anderen Gewürzen.“[1]
Die kulturelle Bedeutung der Urschokolade
Für die Maya und Azteken war Kakao mehr als nur ein Genussmittel. Er hatte eine tiefe spirituelle und soziale Bedeutung:
- Göttliche Herkunft: Die Maya glaubten, Kakao sei ein Geschenk der Götter.
- Währung: Kakaobohnen dienten als Zahlungsmittel.
- Rituelle Verwendung: Bei religiösen Zeremonien und Hochzeiten wurde Kakao gereicht.
- Medizinische Anwendung: Man schrieb dem Kakao heilende Eigenschaften zu.
Der aztekische Herrscher Montezuma II. soll täglich bis zu 50 Tassen des Getränks zu sich genommen haben, da er von seiner stimulierenden und aphrodisierenden Wirkung überzeugt war.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Urschokolade
Die Urschokolade enthielt eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die für ihre stimulierende Wirkung verantwortlich waren:
Inhaltsstoff | Wirkung |
---|---|
Theobromin | Mild stimulierend, erweitert die Blutgefäße |
Koffein | Anregend, steigert die Konzentration |
Phenylethylamin | Euphorisierend, „Glückshormon“ |
Anandamid | Stimmungsaufhellend |
Tryptophan | Vorstufe des Serotonins, fördert gute Laune |
Diese Kombination machte die Urschokolade zu einem begehrten Getränk, das Körper und Geist belebte.
Die Reise der Urschokolade nach Europa
Mit der Ankunft der spanischen Konquistadoren in der Neuen Welt begann die Reise der Schokolade nach Europa. Christoph Kolumbus war vermutlich der erste Europäer, der Kakaobohnen nach Europa brachte, aber erst Hernán Cortés erkannte ihren wahren Wert.
Die Spanier modifizierten das Rezept der Urschokolade:
- Zugabe von Zucker oder Honig zur Milderung der Bitterkeit
- Erhitzen des Getränks
- Experimentieren mit neuen Gewürzen wie Zimt und Anis
Trotz dieser Anpassungen blieb die Schokolade zunächst ein exklusives Getränk für die Oberschicht. Der spanische Historiker Oviedo y Valdés schrieb 1526:
„Nur die Reichen und Noblen können sich diesen Luxus leisten, denn er erfordert viel, um ihn täglich zu genießen.“[3]
Von der Urschokolade zur modernen Schokolade
Der Weg von der Urschokolade zu unserer heutigen Tafelschokolade war lang und von vielen Innovationen geprägt:
- 1828: Erfindung der Kakaopresse durch Coenraad van Houten
- 1847: Erste feste Schokolade von J.S. Fry & Sons
- 1875: Entwicklung der Milchschokolade durch Daniel Peter und Henri Nestlé
- 1879: Conchieren der Schokolade durch Rodolphe Lindt
Diese Entwicklungen führten zu der cremigen, süßen Schokolade, die wir heute kennen und lieben. Doch die Urschokolade geriet dabei fast in Vergessenheit.
Renaissance der Urschokolade
In den letzten Jahren erlebt die Urschokolade eine Renaissance. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Ursprünge der Schokolade und schätzen den intensiven, komplexen Geschmack des ursprünglichen Kakaogetränks.
Gründe für das wiedererwachte Interesse:
- Suche nach authentischen Geschmackserlebnissen
- Gesundheitliche Aspekte (weniger Zucker, mehr Antioxidantien)
- Kulturelles Interesse an präkolumbianischen Traditionen
- Trend zu „Bean-to-Bar“ Schokolade und Transparenz in der Produktion
Einige Chocolatiers und Kaffeehäuser bieten heute moderne Interpretationen der Urschokolade an, die den Geschmack der Vergangenheit wieder aufleben lassen.
Die Urschokolade mag für unseren modernen Gaumen zunächst gewöhnungsbedürftig sein, doch sie eröffnet uns einen faszinierenden Einblick in die Geschichte dieses geliebten Genussmittels. Wie der Schokoladenhistoriker Sophie D. Coe es ausdrückt:
„Die Geschichte der Schokolade ist eine Geschichte der Innovation, der kulturellen Begegnung und der Transformation. Von einem bitteren, gewürzten Getränk zu einer süßen Versuchung – die Reise der Schokolade spiegelt in vielerlei Hinsicht die Entwicklung unserer globalen Kultur wider.“[5]
Die Urschokolade erinnert uns daran, dass hinter jeder Tafel Schokolade eine jahrtausendealte Tradition und Kulturgeschichte steht. Sie lädt uns ein, Schokolade neu zu entdecken und zu würdigen – in all ihren Facetten, von bitter bis süß.
Quellen
[1] https://www.bilderwelten.de/heimtextilien/fussmatten/lustige-fussmatten
[2] https://www.gusta.it/zitat-schokolade-ist…/
[3] https://rittersportmirina.wordpress.com/2014/11/29/schokoladen-weisheiten-die-10-schonsten-spruche/
[4] https://www.traummatten.de/lustige-witzige-fussmatten
[5] https://daspaulimagazin.ch/de/fotoreportage/das-vollkommenste-nahrungsmittel-der-welt-die-besten-zitate-zur-schokolade
[6] https://trendaffe.de/collections/fussmatten
[7] https://www.emp.de/fun-lifestyle/wohnen/teppiche/fussmatten/
[8] https://www.spruch-des-tages.de/themen/schokolade/